Showdown im Vorgarten – NatureLife prangert politische Tatenlosigkeit gegen das Artensterben an – spektakuläre Plakataktion

NatureLife Präsident Claus-Peter Hutter und Kai Ilg, Inhaber von Ilg-Außenwerbung GmbH, starten Plakat-Artenschutzkampagne in den Metropolregionen Stuttgart, Berlin und Düsseldorf

©Blessing/NLI

Landwirte sollen öffentliches Eigentum achten


Stiftungspräsident C.-P. Hutter: Der ökologische Staatsbankrott ist längst Realität

Stuttgart / Berlin / Düsseldorf. „Der ökologische Staatsbankrott ist längst Realität – es wird Zeit, dass die Politik statt blindem Aktionismus eine Allparteien-Koalition zur Verteidigung unserer Lebensgrundlagen ins Leben ruft“, so Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International (NLI). Mit Schwerpunkt-Plakataktionen in den Metropolregionen Berlin, Düsseldorf und Stuttgart macht NatureLife unter dem Slogan „Showdown im Vorgarten“ mit einem auf den Rücken liegenden, toten Vogel auf das „Jetzt rund 40jährige Staatsversagen in Sachen Artenschutz aufmerksam“, so die Stiftung mit Sitz in Ludwigsburg bei Stuttgart.

Das Einbrechen der Vogelbestände um rund die Hälfte und der Rückgang der Insekten bis stellenweise 80 Prozent müssen längst alle Alarmglocken in der Politik klingeln lassen. Unter dem Druck von Bürgerbegehren wie in Bayern und einer zunehmend kritischen Öffentlichkeit würden zwar vielerorts Aktionen für den einen oder anderen Blühstreifen gestartet, aber nicht das Grundproblem der längst industrialisierten, viel zu sehr auf Chemieeinsatz ausgerichteten, großflächigen und lebensfeindlichen agrarindustriellen Landebewirtschaftung angegangen. NatureLife-Präsident Hutter beklagt u.a., dass sich Agrarproduzenten – die vielfach keine Landwirte im herkömmlichen Sinn mehr seien – die Einsaat von Ackerlandstreifen mit Blühmischungen bezahlen lassen, obwohl die Flächen entlang der Wege in der Regel der jeweiligen Stadt oder Gemeinde gehören. „Leider ist die Kommunalpolitik viel zu blind und hat eine große Scheu vor den Agrarfunktionären hier das Eigentumsrecht der Bürger und Steuerzahler durchzusetzen. Hinzu komme, dass ackern von Flächen, die eigentlich zum Weg gehören und einfach unter den Pflug genommen werden. Zusammen genommen sind so hunderttausende Hektar öffentliche Fläche in Deutschland ihrer Funktion als Biotopvernetzungsstreifen beraubt, heißt es in einer Pressemitteilung von NatureLife. Während für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und viele Vogelarten immer mehr Strukturen in der offenen Feldflur verloren gehen, machen zusätzlich viele Grundstücksbesitzer durch die Umwandlung ihrer Gärten in lebensfeindliche Steinwüsten der Natur vor der eigenen Haustür den Gar aus. NatureLife-Präsident Claus-Peter Hutter fordert von den Entscheidungsträgern in Bund und Ländern klare Vorgaben, da mit Freiwilligkeitsappellen in den vergangenen Jahren so gut wie nichts gegen das besorgniserregende Artensterben erreicht worden sei.

Mit der Plakatkampagne wollen wir Aufrütteln, „das ökologische Staatsversagen nicht mehr hinzunehmen und die Menschen motivieren, selbst etwas zu tun und ihre Umgebung naturfreundlich zu gestalten“, so Hutter. Möglich gemacht hat die Kampagne das Unternehmen Ilg-Außenwerbung GmbH. „Die Bedrohung der Natur geht jeden an, deshalb unterstützen wir die Stiftung NatureLife und ermöglichen kostenlos mit großen Plakaten an rund 6.000 Standorten für den Naturschutz zu werben. Damit können Millionen Menschen erreicht werden“, so Inhaber Kai Ilg.

Der NatureLife-Artenschutzreport:
„Das Verstummen der Natur – Das unheimliche Verschwinden der Insekten, Vögel, Pflanzen – und wie wir es noch aufhalten können“
Ludwig Verlag, 336 Seiten, € 20, –
ISBN 978-3-453-28109-7

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Mit der Plakataktion „Showdown im Vorgarten“ will NatureLife aufrütteln und zum Nachdenken anregen