Kein Honigschlecken für bienenfleißige Zuckersammler

© Martina Neher

Summ Summ Summ auf der Obstwiese

Summ Summ Summ auf der Obstwiese © Martina Neher

Brummen und Summen erfüllt die Rapsfelder, Obst- und Blumenwiesen, wenn die Sonne scheint. Blickt man jetzt auf die üppig blühenden Wiesen auf die letzten blühenden Apfelbäume, so ist das Rätsel des Brummtons rasch gelöst. Hier sind viele Honig- aber auch Wildbienen unterwegs. Sie suchen Blütenpollen und Nektar, den die Bienen mit ihren Saugwerkzeugen aus den Blüten aufnehmen. Hierzu pendeln die kleinen Insekten bis zu drei Kilometer zwischen dem Bienenstock des Imkers und der Nektarquelle an Blüten von Bäumen, Sträuchern oder von Blumen. Die Strecke fliegen sie zwischen sieben- und fünfzehn Mal täglich. Die kleinen Tierchen erreichen dabei eine Fluggeschwindigkeit zwischen 20 und 25 Kilometern pro Stunde. Angesichts ihres Fliegengewichts von nur 0,1 Gramm scheint dies eine Leichtigkeit zu sein. Doch das nötige Flugbenzin und die Nektarfracht dürfen bei dieser Betrachtung nicht vergessen werden.  Mit der Nektarzulage transportieren sie im Flug immerhin bis zur Hälfte des Eigengewichts. Und auf einem Kilometer Flugstrecke verbraucht eine Biene durchschnittlich gut zwei Milligramm Zucker. Zucker ist auch für die Bienen pure Energie.

Unsere Bienen sind gefährdet: durch Pestizide, Krankheiten und Parasiten wie zum Beispiel die Varroa-Milbe.

Wir müssen etwas dafür tun, dass sich die Aussage

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr“

von Albert Einstein (1879-1955) nicht bewahrheitet.

Ihre Hilfe ist also gefragt:

·       Lassen Sie Wildblumen in Ihrem Garten aufblühen, ein englischer Rasen bringt einer Biene gar nichts!

·       Mähen Sie Ihren Rasen nicht zu früh!

·       Stellen Sie Nisthilfen für Wildbienen auf (Insektenhotel). Noch einfacher ist für Hohlraum bewohnende Wildbienen eine Nisthilfe aus einem einfachen Holzblock in welchen 2-10 mm große und ca. 5-10 cm tiefe Gänge gebohrt werden. Diesen Block einfach an einer geschützten Südwand aufhängen!

Wussten Sie, …

… dass nicht nur Honig- sondern auch Wildbienen aufgrund ihrer Artenfülle eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Blüten etwa den Obstbäumen spielen?

…dass es im Bundesgebiet rund 600 verschiedene Wildbienenarten gibt?

…dass um ein Kilo Honig erzeugen zu können, müssen die Bienen etwa drei Kilo Nektar einsammeln. Dazu müssen die Tiere 60.000-mal ihre Honigblase füllen. Schon für eine Füllung, muss die Biene fünfzehn bis hundert Blüten anfliegen. Bei einer mittleren Flugstrecke von 800 Metern je Sammelflug summieren sich die Besuche der Blüten auf eine Gesamtstrecke von weit über 40.000 Kilometern – das entspricht fast dem Erdumfang. Ohne hoch ausgeprägtes „Teamwork“ und einem großen Heer an Arbeitsbienen wäre eine solche Produktion aus Blütenbesuchen nicht zu bewältigen. Ein Bienenvolk kann im Frühjahr und Sommer immerhin bis zu 80.000 Tiere umfassen. Sie alle haben zu tun, gibt es doch allerhand Nebentätigkeiten für die Arbeitsbienen zu erledigen: Bau der Wohnwaben, Brutpflege, Putzarbeiten oder die Fluglochbewachung. 

© Martina Neher
Biene an Obstbaumblüte
SUMM SUMM SUMM BIENCHEN BLEIBT BALD STUMM