MdB Steffen Bilger fordert mehr gesellschaftliche Anerkennung für private Landschaftspflege

Die Herausforderungen der Landschaftspflege sowie der Heimat- und Naturbewahrung standen im Mittelpunkt der traditionellen Ökotour, zu welcher der Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger (CDU) in das Leudelsbachtal bei Markgröningen eingeladen hatte. Fachlich begleitet wurden die Teilnehmer am Dienstag (16. September 2014) von Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International (NLI).

„Das Engagement aller, die sich für die Bewahrung von Magerrasen und Heideflächen, Heckenzonen, Obstwiesen, Bach- und Flussauen und anderen Landschaftselementen einsetzen und diese pflegen und erhalten, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Dies ist ein ganz konkreter Beitrag für die Attraktivität von Kreis und Region und damit eine konkrete Standortsicherung für die heimische Wirtschaft“, sagte Steffen Bilger nach einer Wanderung durch das wildromantische Leudelsbachtal bei Markgröningen. Dort bilden Heideflächen, Magerrasen, historische Weinberge und die Aue des der Enz zufließenden Leudelsbachs zusammen mit Auwaldstreifen und Heckenzonen ein einmaliges Landschaftsmosaik.

Dass sich diese Landschaft heute für Wanderer und andere Erholungssuchende so vielseitig präsentiert, ist nach Ansicht von Claus-Peter Hutter einer einmaligen Gemeinschaftsleistung der Stadt Markgröningen, der Naturschutzverwaltung im Landratsamt Ludwigsburg sowie des Regierungspräsidiums Stuttgart, des Bundes für Umwelt und Naturschutz und anderer Verbände und nicht zuletzt all jenen Personen zu verdanken, welche die steil aufragenden, letzten historischen Weinberge auf dem Stadtgebiet Markgröningen mit ihren sorgsam schon vor Jahrhunderten zusammengefügten Trockenmauern noch bewirtschaften. Kein Wunder, dass das aus drei Teilen bestehende Naturschutzgebiet „Hammelrain/Oberer Wannenberg“ eines der ältesten Schutzgebiete in Nordwürttemberg ist und vor einigen Jahren wesentlich ausgeweitet wurde.

Bilger forderte eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung gerade auch der von Privatleuten ausgeübten Landschaftspflege. „Wenn die öffentliche Hand all die Obstwiesen und Steillagenweinberge selbst bewirtschaften müsste, wäre dies für die Gesellschaft unbezahlbar.“ Deshalb gelte es, das Wissen über die ökologische und historische Bedeutung solcher Refugien und deren fachgerechte Pflege stärker an jüngere Menschen zu vermitteln. „Wenn Landschaftspflege und die tiefe Sehnsucht der Menschen nach Naturerlebnis gemeinsam mit dem Trend zu einer neuen Landlust verknüpft werden, gehen wieder mehr Menschen in den eigenen Wengert, auf das Baumstückle oder beteiligen sich bei Pflegemaßnahmen der Verbände.“

Das Leudelsbachtal bezeichnete Bilger als „Vorbildprojekt für das Zusammenspiel von Land, Kreis, Stadt und privaten Akteuren“. Hier werde deutlich, dass der Gesellschaft eine intakte Landschaft als Frischluftzelle, Lebens-und Erlebensraum sowie Naherholungsgebiet auch etwas wert sein müsse.