Weltklimakonferenz in Bonn – Es wird zu viel geredet und zu wenig gehandelt

Regenwaldfläche Indonesien auf der Insel Java


Umweltstiftung NatureLife fordert konkrete Maßnahmen zum Schutz der Wälder als grüne Lungen des Planeten.

NatureLife verknüpft Klimaschutz mit Armutsbekämpfung

 

Bonn/Stuttgart. „Über den Klimaschutz wird zu viel geredet und zu wenig praktisch getan“, dies beklagt jetzt Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International. Es sei nicht in Frage zu stellen, dass die Staatengemeinschaft um Lösungen gegen die weitere Erderwärmung ringt aber doch grotesk, dass jetzt ein Tross von mittlerweile 26.000 Menschen in Bonn vieles bereits Erforschtes und längst Gesagtes immer wieder von vorne durchkaut während sich die Situation in verschiedenen Erdteilen, vor allem für die Ärmsten in den ländlichen Gebieten immer weiter verschlechtere. „Statt Klimadiskussion brauchen wir Klimaaktion und das schneller als bislang“ betont man bei NatureLife-International. Seit der ersten großen Weltumwelt- und damit auch Klimakonferenz 1992 in Rio de Janeiro sei ein viertel Jahrhundert vergangen in welchem viele Chancen nicht wahrgenommen wurden die auch parallel zu den zwischenstaatlichen Diskussionen längst realisierbar gewesen wären, so NatureLife Präsident Hutter. So mangle es überall an Maßnahmen zur Wiederanlage naturnaher Wälder als Puffer zu den letzten Naturwaldgebieten. wir brauchen den zügigen Schutz der unersetzbaren Grünen Lungen des Planeten und die Anlage vielfach nutzbarer Lebensräume für die ländliche Bevölkerung etwa in Südostasien, Zentralafrika und Südamerika. Wenn nicht schneller gehandelt wird, dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Ströme der Klimaflüchtlinge auch über die Landwege Eurasiens über aus den südostasiatischen Gebieten Realität werden sagte Hutter. Nachdem verheerende Taifune häufiger werden und an Vernichtungskraft in den vergangenen Jahren zugenommen haben sei Handeln überfällig. NatureLife setzte deshalb auf die Wiederaufforstung früher abgeholzter Regenwälder unter anderem auf den Philippinen, in Indonesien, Vietnam und Laos. Hierzu wurde von NatureLife zusammen mit Universitäten, Dorfgemeinschaften und Naturschutzpraktikern die Rainforestation-Farming Methode ©, welche Wiederaufforstung mit jeweils gebietstypischen Baum- und Straucharten mit ökologischer Landwirtschaft zur Subsistenzsicherung verbindet entwickelt und erfolgreich erprobt. Dabei werden auf ehemals gerodeten, nun erosionsgefährdeten Flächen naturnahe Mischwälder gepflanzt und Elemente umweltgerechter Landwirtschaft werden mit denen eines naturgemäßen Waldbaus verbunden. Abgeholzte, ehemalige Regenwaldflächen werden nicht für immer als verloren betrachtet, sondern als Chance für Natur aus zweiter Hand gesehen. Beigemischt sind den gebietstypischen Baum- und Straucharten je nach Gebiet Fruchtbäume, Faserpflanzen, Rattan und Bambus. Die als Dauerwald angelegten Flächen binden CO2 und helfen so beim Klimaschutz und geben durch die nachhaltige Bewirtschaftung den Kleinfarmern ein kontinuierliches Einkommen. Die steilen Hänge werden stabilisiert und bedrohte Tierarten finden wieder einen Lebensraum. Schon nach wenigen Jahren haben die Kleinbauern das acht- bis zehnfache Einkommen als mit den umweltfeindlichen Mono-Kulturen. Auf vorher verloren geglaubten Terrain entstehen neue Grüne Lungen als Mosaiksteine für den Klimaschutz. 

Regenwaldfläche Indonesien auf der Insel Java
Kinder von der indonesischen Insel Java mitten im Regenwald