Aufruf zum 01. Mai - NatureLife-Präsident Claus-Peter Hutter fordert mehr Rücksicht auf die Natur

Nicht nur Gartenrotschwänze brüten jetzt - Störungen in der Nähe der Bruthöhlen gefährden den Vogelnachwuchs

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Umweltstiftung NatureLife: Freizeitliebe wird immer mehr zur Freizeitsucht


„Es ist unglaublich, wie viele Menschen, die eigentlich Ruhe und Entspannungen im Freien suchen, rücksichtlos mit der Natur, die sie angeblich lieben, umgehen,“ so Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International.

Er beklagt, dass viele Menschen kreuz und quer durch jetzt im Aufwachs befindliche Wiesen, Äcker und Felder laufen, obwohl dies eigentlich verboten ist. Außerdem würden frei herumlaufende Hunde zusätzliche Störungen in die Feldflur hineintragen; gerade in den Ballungsräumen hätten Feldhasen und Rebhühner wegen Dauerstress bald keine Chance mehr; auch seien zunehmend Bodenbrüter wie Feldlerche und Kiebitz bedroht. Unsere Freizeitgesellschaft wird offensichtlich immer mehr zur Freizeitsucht-Gesellschaft, die keine Rücksicht auf die Natur nimmt“, so der NatureLife-Präsident. Hutter beklagt, dass die Menschen jetzt wieder in ihrer tiefen Sehnsucht nach Natur in Felder, Wälder und Fluren hinausströmen, aber keine Rücksicht auf Fauna und Flora nehmen. Dabei benötigt nach Angaben von NatureLife die Natur gerade jetzt besonderen Schutz. Viele Vogelarten haben schon erfolgreich gebrütet und ziehen ihre Jungen auf. Wo Wandergruppen außerhalb der dafür vorgesehenen Rastplätze und Grillstellen lagern, komme es unweigerlich zu unendlichem Tierleid. Hinzu komme, dass viele Menschen unvernünftig sind und Wege trotz klarem Verbot auch in hochsensiblen Schutzgebieten verlassen und so auch letzte Rückzugsgebiete für Wildtiere stören. „Wer Natur genießt, hat auch Verantwortung und soll auf die Natur Rücksicht nehmen“, betont Hutter, der es generell begrüßt, dass die Bürger heute viel mehr als noch vor 20 Jahren spazieren gehen und wandern. Doch dürfe diese erfreuliche Entwicklung des Naturgenusses nicht in Naturkonsumwut ohne Rücksicht auf Verluste ausarten, argumentiert man bei NatureLife.

Die Stiftung richtet ihren Appell gerade auch an Radfahrer, von denen sich „leider allzu viele so benehmen, als ob ihnen die Welt gehöre“. So komme es auch auf ausgewiesenen Radwegen immer wieder zu Kollisionen mit Wildtieren, wie etwa Enten oder Schwänen, die Junge führen, oder es werden Salamander, Molche sowie Käfer überfahren. „Da Radwege oft durch schönste Landschaften geführt werden, sind manche Wildtiere entlang dieser Routen mehr gefährdet als an Autobahnen“, sagt NatureLife-Präsident Hutter. Die Stiftung NatureLife begrüße es, wenn Menschen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, doch sei dies gerade auch an Feiertagen wie dem bevorstehenden 1. Mai und den hoffentlich anderen schönen Wochenenden im Jahr kein Freischein für rücksichtslosen Naturgenuss.