Schmetterlinge im XXL-Format erobern Stuttgart


Stuttgart. Zwischen Pendlerstau und „Stuttgart 21“ Baustelle, zwischen Rotebühlplatz und Pragsattel hat das große Flattern begonnen. Immer mehr Schmetterlinge, die seit dieser Woche auf City-Light-Postern und Litfaßsäulen prangen, bringen Farbe in das ansonsten von Bauzäunen und Beton dominierte Stadtbild. Riesige Distelfalter und das Motto „Schmetterlinge bald nur noch im Bauch?“ springen ins Auge. Initiator ist die Umweltstiftung „NatureLife-International“, die mit der Plakataktion den dringenden Appell an Politiker, Städte und Gemeinden verbindet, den Siedlungsraum naturnaher und menschengerechter zu gestalten. „Zwischen immer mehr Beton, Asphalt, Stahl und Glas finden die bunten Falter keinen Nektar mehr und es gibt auch immer weniger Blütenpflanzen, mit denen sich die Raupen der Falter bis zur Puppe und dann zum fertigen Schmetterling entwickeln können,“ zieht Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International, ein ernüchterndes Fazit und ergänzt: „Wo es Grünflächen gibt, wird sofort alles kurz und klein gemäht.“ Kooperationspartner von NatureLife-International ist die Firmengruppe Ilg, die sich als Anbieter unterschiedlichster Werbeträger – angefangen von City-Light-Postern bis hin zu Riesenbannern an Baugerüsten oder Häuserfassaden – einen Namen gemacht hat. Kai Ilg, Geschäftsführer der Ilg-Außenwerbung GmbH, zeigt sich überzeugt, dass es mehr Überlebensinseln für Schmetterlinge, Wildbienen und Libellen braucht. „Wir brauchen mehr bunte Blütenwelten, die zugleich helfen, an extremen Hitzetagen die Temperatur zu senken und damit die Auswirkungen des Klimawandels in der Stadt abzumildern“, so Kai Ilg.

NatureLife würdigt den Einsatz des Stuttgarter Gartenbauamtes und der Gärtner des Zoologisch-Botanischen Gartens Wilhelma, die zunehmend Wildblumeninseln anlegen. „Leider werden diese Initiativen durch aktuelle Architekturprojekte zunichte gemacht, die lediglich dekoratives Grün statt echter Natur hervorbringen,“ so Hutter. Kai Ilg als NatureLife-Projektpartner wünscht sich, dass nicht nur die Plakate „Schmetterlinge bald nur noch im Bauch“, sondern echte Natur die Städte bunter und lebenswerter machen.